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Repowering und Ausbau: Windpark Sonnenberg V wird zum Vorzeigeprojekt – ENERTRAG und EBERT schließen Kooperationsvertrag

Die Energiewende in Sachsen-Anhalt erreicht einen neuen Meilenstein: Mit einem der derzeit größten Repoweringprojekte in Deutschland setzen die ENERTRAG SE und EBERT Erneuerbare Energien ein starkes Zeichen für den sinn- und wertstiftenden Ausbau von Windenergie. Im Juli 2025 wurde die Kooperationsvereinbarung zur gemeinsamen Umsetzung des Windparks Sonnenberg V unterzeichnet – ein Projekt mit klarer regionaler Verankerung und bundesweiter Vorbildwirkung.

Seit fast 20 Jahren ist ENERTRAG als Betreiber des Bestandswindparks mit 37 Anlagen vor Ort aktiv und pflegt gute Beziehungen zu den Flächeneigentümern, den Landwirten sowie der Gemeinde Oschersleben.

EBERT Erneuerbare Energien ist seit 2020 in der Region aktiv und hat gemeinsam mit einer Gruppe regionaler Flächeneigentümer die „Bürgerwindpark Groß Germersleben Planungsgesellschaft mbH & Co. KG“ (BEG) aufgebaut, die als operativer Kooperationspartner mit ENERTRAG agiert. EBERT steuert die Planungsprozesse, verantwortet die Strukturierung der lokalen Beteiligung und sorgt für eine professionelle Umsetzung in enger Abstimmung mit der Landwirtschaft.

Die strategische Partnerschaft zwischen Enertrag und Ebert dient nun als Basis für das Repowering-Projekt, bei dem, mehr als je zuvor, die Beteiligung der Gemeinde, der Landwirte und der BürgerInnen vor Ort im Vordergrund stehen. Aushängeschild dieser Partnerschaft ist die erfolgreiche Implementierung eines gemeinsamen Flächenpools mit über 400 Grundstücken, um die Eigentümer gleichermaßen am Projekt profitieren zu lassen. Durch die frühzeitige Einbindung der Gemeinde in den Planungsprozess wird sichergestellt, dass die lokalen Interessen Berücksichtigung finden.

Ein Teil der im Windpark Sonnenberg V künftig gewonnenen Energie wird zur Speisung des sich aktuell im Bau befindlichen Elektrolyseurs in Osterweddingen bei Magdeburg genutzt werden. Dieser ist Baustein vom großen ENERTRAG Verbundkraftwerk-System zur Erneuerbaren Energieerzeugung, -speicherung, -nutzung und Rückverstromung. Damit leistet das Projekt einen signifikanten Beitrag zur Entwicklung der Sektorkopplung in Sachsen-Anhalt. 

Regionale Verankerung durch enge Partnerschaft mit Eigentümern und Landwirten

Was den Windpark Sonnenberg V besonders macht, ist seine strukturierte Kooperation mit der Kommune sowie lokalen Flächeneigentümern und Landwirten aus Groß Germersleben, Klein Oschersleben und Peseckendorf. Diese treten nicht nur als Flächengeber auf, sondern sind als aktive Projektpartner Teil eines Flächenpools, der von Beginn an abgestimmt geplant wurde. Die regionale Wertschöpfung bleibt somit in der Hand der Gemeinden – ein Konzept mit Seltenheitswert.

Projektumfang und Planungsfortschritt

Im Rahmen des Projekts sollen insgesamt 29 Windenergieanlagen (WEA) der neuesten Generation errichtet werden – mit Leistungen zwischen 6 und 8 MW pro Anlage und einer Gesamtnennleistung von bis zu 235 Megawatt. Damit zählt Sonnenberg V zu den größten Einzelprojekten für Repowering in Deutschland. Der Genehmigungsantrag nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) wurde bereits eingereicht. Geplant ist ein einheitliches Anlagendesign mit möglichst homogenen Turmhöhen und Anlagentypen, um Synergieeffekte in Betrieb und Wartung zu nutzen.

Verantwortlichkeiten und Projektarchitektur

Die Projektentwicklung basiert auf einer klaren Rollenverteilung:

  • ENERTRAG und EBERT erarbeiten gemeinsam das Standortkonzept des Windparks sowie die dazugehörige Netz- und Zuwegungsplanung.
  • ENERTRAG verantwortet die Bauleitplanung sowie die Koordination des Genehmigungsverfahrens. Zudem übernimmt ENERTRAG die Rolle des Antragstellers für das BImSchG-Verfahren.
  • Die von EBERT initiierte Bürgerenergiegesellschaft bringt mit ihren lokalen Gesellschaftern Flächenrechte ein und beteiligt sich aktiv an der Projektgestaltung.
  • Eine gemeinsame Infrastrukturgesellschaft ist geplant, um insbesondere die Erschließung wirtschaftlich umzusetzen.

Ziel ist es, nach Genehmigung die Projektrechte anteilig aufzuteilen: ENERTRAG erhält 73 %, die BEG 27 %. Zusätzlich wird eine der Anlagen für die Beteiligung einer kommunalen oder bürgergetragenen Gesellschaft reserviert – ein innovativer Schritt zur Förderung der lokalen Akzeptanz.

„Dieses Projekt ist für uns ein echter Meilenstein“, sagt Dr. Tim Ebert, Geschäftsführender Gesellschafter der EBERT Erneuerbare Energien Unternehmensgruppe. „Was es besonders macht: Die Flächeneigentümer sind nicht nur Beteiligte, sondern aktive Mitgestalter. Die enge Einbindung der Landwirtschaft und von regionalen Akteuren ist unser Alleinstellungsmerkmal und stärkt die lokale Wertschöpfung.“

Tom Lange, Senior Vice President Wind & PV Deutschland bei ENERTRAG, hebt hervor: „Das Projekt zeigt, wie regionale Beteiligung, wirtschaftliche Perspektive und technische Umsetzung auf höchstem Niveau Hand in Hand gehen können. Gemeinsam mit unseren Partnern verfolgen wir das Ziel, klimafreundliche Energieerzeugung in die Regionen zu bringen – in einer Struktur, von der alle profitieren.“

Baubeginn und Ausblick

Der Baustart ist – vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen – für das 2. Halbjahr 2027 vorgesehen. In Abhängigkeit vom Rückbau der bestehenden 37 Altanlagen erfolgt die schrittweise Errichtung der neuen Windenergieanlagen. Eine EEG-Förderfähigkeit einzelner Altanlagen bis Ende 2031 wird dabei berücksichtigt – der Rückbau wird entsprechend abgestimmt.

Mit dem Windpark Sonnenberg V setzen ENERTRAG und EBERT ein starkes Zeichen für die Zukunft der Windenergie in Sachsen-Anhalt – technologisch modern, strukturell innovativ und fest in der Region verankert.