Windenergie im Forst
Mehrere Trockenjahre, Sturmereignisse und Schädlingsbefall haben dem Wald in Deutschland stark zugesetzt und insbesondere die Dürrejahre 2018 bis 2020 hatten zur Folge, dass in manchen Regionen Böden bis zu einer Tiefe von 1,80 Meter ausgetrocknet sind, Laub vorzeitig abgeworfen wurde und sich der Borkenkäfer massenhaft verbreiten konnte. In Hessen macht Wald ungefähr 42 Prozent der Landesfläche aus, das sind rund 894.000 Hektar. Auch hier sind die Waldflächen ebenfalls zum Teil schwer beschädigt - die Ergebnisse der Waldzustandsaufnahmen 2022 belegen für den hessischen Wald einen seit 2019 anhaltend schlechten Vitalitätszustand (Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Waldzustandsbericht 2022).
Die Windenergie kann in Teilen Abhilfe schaffen. Für die Nutzung von Windenergieanlagen in Wäldern spricht daher vieles: Denn die Windenergie in Deutschland sparte zuletzt 100,9 Millionen Tonnen Treibhausgase ein, die andernfalls auf den Wald einwirken würden (Bundesverband Windenergie 2021: Windenergie im Forst. Wie Windenergie einen Beitrag zum Waldschutz leistet.). Darüber hinaus fördert der Ausgleich der bebauten Standorte durch Ersatzaufforstung und Waldumwandlungsmaßnahmen die Schaffung klimaresistenter Waldbestände.
Im überarbeiteten Landesentwicklungsplan (LEP) des Jahres 2018 bekennt sich die Landesregierung von CDU und Bündnis 90/Die Grünen dazu, den Ausbau der Windenergie in Hessen durch die Bereitstellung geeigneter, landeseigener Waldgrundstücke voranzutreiben. Die Grundlage für den Bau von WEA im Wald in Hessen bildet die Dritte Verordnung zur Änderung des LEP. Demnach ist unter bestimmten Bedingungen die Errichtung von WEA im Wald möglich. Bei dem hier gegenständlichen Vorhaben im Hauser Wald wird insbesondere darauf geachtet, dass das vorhandene Wegenetz als Zuwegung vorrangig genutzt wird und keine jungen Buchenbestände gerodet werden.
Foto: Weggabelung im Vorranggebiet Hauser Wald: Blick Richtung WEA D5 (Richtung Auto)